«Wir dürfen uns nicht blenden lassen»
Center Luca Bossi (25) ist mit Eishockey-Erstligist Luzern im Hoch. Abheben will er aber nicht.
Die Tabelle präsentiert für den HC Luzern ein erfreuliches Bild, er steht ganz oben in der 1. Liga Gruppe Ost. «Wir haben uns diesen ersten Platz verdient, denn die Rangliste lügt bekanntlich nie», zeigt sich der Bündner Luca Bossi erfreut über die starken Auftritte seines Teams. In neun Spielen resultierten 19 Punkte, der jüngste 4:1-Sieg über Prättigau-Herrschaft musste aber erduldet werden, die Entscheidung fiel erst in den Schlussminuten.
«Wir spielten geduldig und haben immer die nötige Ruhe bewahrt. Der Sieg gegen die Bündner war verdient, aber musste unnötig erzittert werden», sagt Bossi, der zuletzt beim Gegner Prättigau-Herrschaft spielte und auf diese Saison hin zum HCL wechselte. «Ich suchte eine neue Herausforderung. Luzern ist ambitioniert und will in die Playoffs. Das stimmte für mich», so der Stürmer. «Irgendwie ist es auch eine Heimkehr. Meine Mutter ist in Buochs aufgewachsen und mein Gotti wohnt in Kriens. Ich kenne die Zentralschweiz aus meiner Kindheit bestens.»
Bossi warnt vor Schlusslicht
Bossi, der in Tiefencastel aufgewachsen und in Ebikon wohnhaft ist, entdeckte die Freude am Eishockey beim EHC Lenzerheide-Valbella. Mit den Luzernern will er nun in Top 8. «Die bisherigen Auftritte haben gezeigt, dass dieses Unterfangen realistisch ist. Wir sind auf Kurs, müssen aber weiter hart arbeiten und dürfen uns von der Tabelle nicht blenden lassen.»
Am Samstag (20.15 Uhr, Centro Sportivo) reisen die Luzerner zum Schlusslicht Bellinzona. Ein Selbstläufer also? Bossi verneint: «Einfache Partien gibt es nicht. Man ist in jedem Spiel gefordert, egal, wer dir gegenübersteht. Wenn man nicht vom ersten Scheibeneinwurf an Bereitschaft und Wille signalisiert, kann man gegen jeden Gegner verlieren.» Er erwartet einen hartnäckigen Gegner. Mit dem 6:3-Sieg in Wil seien die Tessiner zurück im Kampf um die Playoffs. «Wir sind gewarnt.» Laut Bossi muss der HCL seine Chancenauswertung verbessern. «Wir betreiben einen grossen Kraftaufwand, die Ausbeute ist oft zu mager», sagt er. «Erfreulich ist die Defensive, hier machen wir einen hervorragenden Job und kassieren wenig Gegentreffer.» Das ist auch der Verdienst von Keeper Yannik Peter (24), der sich seit Wochen in bestechender Form befindet.
Quelle: Michael Wyss / Luzerner Zeitung
Bild: René Perret (Luzern, 25.09.2021)