Der HC Luzern bleibt seine zweite Familie

HC Luzerns Routinier Reto Burkart (36) muss aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt geben.

«Die Nachricht meines Arztes war niederschmetternd. Eishockeysport auf diesem Niveau in Zukunft zu betreiben mit drei Trainingseinheiten und zwei Spielen pro Woche, davon hat er mir abgeraten. Ich könne das nicht mehr so intensiv ausüben», so Reto Burkart emotional. Ein Bandscheibenvorfall zwingt den Vater des zweijährigen Sohnes Lino zum Rücktritt aus dem Fanionteam. «Vor einigen Wochen absolvierte ich ein Eistraining mit der Mannschaft, danach kamen die Schmerzen. Ich konnte mich kaum noch bewegen. So macht es keinen Sinn. Die Gesundheit geniesst oberste Priorität.»

Während 20 Jahren spielte Burkart, aus Rain stammend und wohnhaft, in der ersten Mannschaft des HC Luzern. «Die Zeit möchte ich nicht missen. Ich hatte sehr schöne Jahre beim HCL und den Verein nie gewechselt, weil es für ich einfach stimmte. Ich erlebte wunderbare Jahre in der 2. Liga mit den vielen Playoff-Partien und auch die 1.-Liga-Zeit,wenn auch nur kurz wegen Covid-19, durfte ich erleben.» Sein persönliches Highlight? «Das Cupspiel im September 2019 gegen den Swiss-League-Vertreter Langenthal, das wir 1:13 verloren. Dieses Duell haben wir uns verdient mit einer sensationellen Cup Qualifikation als damaliger Zweitligist mit drei Siegen über die Erstligisten Prättigau-Herrschaft, Wil und Uzwil.»

530 Skorerpunkte für den HC Luzern

Unvergesslich blieben auch die 2.-Liga-Playoff-Finals gegen Seewen und Ceresio. «Wir klopften einige Male an die Tür der 1. Liga, scheiterten aber immer. Gegen die Schwyzer spielten wir einmal vor 1800 Fans in Luzern. Unvergesslich.» Schöne Momente waren auch die Reisen nach Herisau oder Chur: «In den 2.-Liga-Playoffs spielten wir unter anderem im Hallenstadion in Chur oder auch im Sportzentrum in Herisau vor vielen Fans gegen Teams, welche ihre Vergangenheit in der höchsten Liga hatten.»

Letztlich konnte der HCL im Frühling 2019 dennoch den langersehnten Aufstieg in die 1. Liga feiern, weil der HCL als damaliger Halbfinalist in der 2. Liga die sportlichen Kriterien erfüllte und davon profitierte, weil kein Team aufsteigen wollte. «Luzern verdient Eishockey auf diesem Niveau. Nun ist es wichtig, dass sich das Team etablieren kann, und es wäre schön, wenn man um die Playoffs mitspielen könnte.» Burkart bestritt 485 Pflichtspiele (238 Tore, 292 Assists) für das Fanionteam.

Mit der Familie auf der Tribüne mitfiebern

Dieses sportliche Vorhaben kann Burkart, der während vieler Saisons das Captainamt bekleidete, nicht mehr beeinflussen, aber das HCL-Eigengewächs wird dem Verein erhalten bleiben. «In welcher Funktion, weiss ich noch nicht. Die Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen laufen. Der HCL ist und bleibt meine zweite Familie. Nun werde ich vermehrt mit meiner Familie auf der Tribüne mit dem HCL mitfiebern. Ich freue mich aber auch, dass ich nun wieder mehr Zeit für meine Frau und meinen Sohn habe.»


Quelle: Michael Wyss / Luzerner Zeitung